
Es beginnt mit einem Traum...
Alles beginnt
mit einem Traum. Diese Geschichte kann wie ein
Kreis überall
und nirgends beginnen, aber für mich - und es ist
schließlich
meine Geschichte, nicht die eines anderen, und wird
auch für
alle Zeit meine Geschichte bleiben - beginnt sie mit dem
Traum
einer Mainacht.
Es war ein wüster Traum. Jane kam darin vor,
steif und gestärkt
wie eine Hotelserviette. Er war auch da,
obwohl ich ihn natürlich
nicht erkannte. Damals war er mir ja
noch praktisch wildfremd,
einfach ein alter Mann, den man auf der
Straße grüßte oder dem
man mit einem höflichen
Lächeln die Bibliothekstür aufhielt. Der
Traum verjüngte
ihn, machte aus dem klapprigen alten Zottelbär
mit
Leberflecken den Barkeeper eines Mack-Sennett-Films, dem
man einen
herabhängenden, schwarzen Schnauzbart in das bleiche
und
hohlwangige Armesündergesicht geheftet hatte.
Ausgerechnet
sein Gesicht. Nicht, daß ich es damals erkannt
hatte.
Im
Traum standen Jane und er im Labor; Janes Labor natür-
lich -
die Prophezeiung des Traums reichte nicht soweit, die Ab-
messungen
seines Labors vorherzusagen, die ich erst später ken-
nenlernen
sollte - falls der Traum überhaupt prophetisch war,
was
keineswegs zwingend notwendig ist. Können Sie mir soweit
folgen?
Puh, das wird gar nicht so einfach.
Jedenfalls linste
sie in ein Mikroskop, während er sie von hinten
begrabschte
und unter ihrem langen weißen Kittel zwischen den
Beinen
streichelte. Sie ignorierte ihn, aber ich war empört,
einfach
empört, denn als das weiche Kratzen seiner Hände
auf dem Nylon
aufhörte, wußte ich, daß seine
Finger ganz oben an ihren langen
Beinen angekommen waren, wo die
Strümpfe endeten und das wei-
che heiße Fleisch begann
- weiches heißes Fleisch, das mir gehörte.