
Drei Schüsse
Nick zog sich
im Zelt aus. Auf der Plane sah er die Schatten, die
sein Vater und
Onkel George im Schein des Feuers warfen. Er
fühlte sich
unbehaglich, und er schämte sich; er zog sich aus, so
rasch
er konnte, und legte seine Kleider sauber zusammen. Er
schämte
sich, weil ihm beim Ausziehen die vergangene Nacht
einfiel. Den
ganzen Tag über hatte er die Erinnerung daran ver-
drängt.
Sein
Vater und der Onkel waren nach dem Abendessen über
den See
gefahren, um mit der Laterne zu fischen. Ehe sie das Boot
ins
Wasser hinausschoben, hatte sein Vater gesagt, er solle das
Gewehr
nehmen und dreimal schießen, wenn irgend etwas los
sei; dann
würden sie sofort zurückkommen.
Nick ging vom Seeufer
durch den Wald zum Lager. Draußen
im Dunkel hörte er
die Ruder des Bootes. Sein Vater ruderte, und
sein Onkel saß
mit der Schleppangel hinten im Boot; er hatte die-
sen Platz
eingenommen, während sein Vater das Boot hinaus-
schob. Nick
lauschte, bis das Geräusch der Ruder draußen auf
dem
See nicht mehr zu hören war.
Während er durch den Wald
zurückging begann er sich zu
fürchten. Im Wald fürchtete
er sich nachts immer ein bißchen. Er
öffnete die
Zeltklappe, zog sich aus und lag dann, in die Decken
gehüllt,
ganz still in der Dunkelheit. Draußen war das Feuer zu
einem
Häufchen Glut heruntergebrannt. Nick lag reglos und
versuchte
einzuschlafen. Es war totenstill. Nick dachte, wenn er
nur einen
Fuchs bellen hören würde, oder den Ruf einer Eule,
oder
irgend etwas, dann wäre alles in Ordnung. Es war noch
nichts
Bestimmtes, wovor er Angst hatte. Aber die Angst wuchs.